Projekt Richard²
Ein musikalisches Tandem mit zwei großen Komponisten:
Das klassische Goldmund Quartett spielt Werke von Richard Strauss, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 150. Mal jährt. Eric Schaefer, Jazzschlagzeuger und Teil des Michael Wollny Trios, interpretiert mit seiner Band the Shredsz die spätromantische Sinneswelt von Richard Wagner. Schaefer projiziert die Opernthemen des Komponisten in die Gegenwart, holt Wagner vom Hügel in den Kontext eines zeitgenössischen Grooves und zeigt die große Bandbreite und Variabilität des Jazz.
Besetzung:
Goldmund Quartett: Florian Schötz – Violine / Pinchas Adt – Violine / Christoph Vandory – Viola / Raphael Paratore – Violoncello / Verena Metzger – Klavier
Eric Schaefer & the Shredsz: Eric Schaefer – Schlagzeug / John-Dennis Renken – Trompete, Flügelhorn / John Eckhardt – E-Bass / Volker Meitz – Keyboard
Musik: Werke von Richard Strauss und Richard Wagner.
Begrüßung: Dr. Frank Walthes, Vorsitzender der Versicherungskammer Kulturstiftung
19.15 Uhr: Einführung mit Annekatrin Schnur, BR-KLASSIK
20.00 Uhr: Beginn
Goldmund Quartett
Florian Schötz, Pinchas Adt, Christoph Vandory und Raphael Paratore sind das Goldmund Quartett. Die vier Musiker lernten sich bereits zu Schulzeiten in der Jugendakademie der Musikhochschule München kennen. Durch die gemeinsame Begeisterung für die Kammermusik entstand die Idee, ein Streichquartett zu gründen, was sie 2009 umsetzten. Musikalische Impulse erhielten sie auf mehreren Meisterkursen, so etwa bei André J. Roy, dem Vogler Quartett, Heime Müller (Artemis Quartett), Michael Tree (Guarnieri Quartet), Günter Pichler (Alban Berg Quartett) und Eberhard Feltz. Zur Zeit arbeitet das junge Quartett mit Prof. Hariolf Schlichtig (Cherubini Quartett) an der Hochschule für Musik und Theater München und Prof. Gerhard Schulz (Alban Berg Quartett) an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Stuttgart zusammen. Das Goldmund Quartett gab sein Debütkonzert im Prinzregententheater in München. Seitdem gibt das Quartett regelmäßig Konzertabende in ganz Deutschland z.B. im Rahmen des Fränkischen Musiksommers Alzenau, in der Abonnementreihe „Vier im roten Kreis“ von Harald Eggebrecht, im Neuen Schloss Stuttgart, im Schloss Nymphenburg und im Gasteig München. Konzerte führten sie auch nach Kanada und in die USA. Förderungen erhielt das Goldmund Quartett u.a. von der Theodor-Rogler Stiftung und seit 2011 als Stipendiat von Yehudi Menuhin „Live Music Now“.
Eric Schaefer & the Shredsz
“Who is afraid of Richard W.?” fragt Eric Schaefer auf seinem Album, das Richard Wagners Opernthemen in einen groovenden Kontext setzt und Wagner direkt in die Gegenwart, vom Bayreuther Hügel holt. „Wagner ist natürlich ein wahnsinniges Gewicht, ein Gigant, ein Titan, der da auf einen zurollt. Bei dessen Gesamtkunstwerk wurde von Nietzsche über Adorno und Thomas Mann bis Jonathan Meese um die Deutungshoheit gekämpft. Und da komme ich mit meiner Jazz-Affinität. Und gerade der Jazz ist ja auch subversive Musik, die Totalitäres bricht. Von dieser vom Maximalismus befreiten Perspektive aus kann man einen neuen Standpunkt generieren, der Wagner wieder möglich macht“, befindet der Schlagzeuger.
Eric Schaefer ist kein 0815 Schlagzeuger, keiner der im Hintergrund nur den Groove hält oder stupide mit den Besen rührt. Das ist ihm zu wenig. Sein Instrument ist gestaltbildendes Element. Schaefer ist vielmehr Schaffender, Aktiver und Kreativer. Damit ist er eines "der heimlichen Zentralgestirne in der […] deutschen Jazzszene"wie DIE ZEIT schreibt. Geboren 1976 in Frankfurt, ausgebildet in Köln und Berlin, ist Schaefer vor allem als Teil des Michael Wollny Trios, dem magischen Dreieck aus drei harmonierenden Individuen, bekannt. Von Hardcore-Punk bis Milles Davis - all das ist bei ihm kein Wiederspruch. „Musiker wie [...] Eric Schaefer [...] führen die Improvisation als Rückgrat ihrer Musik mit kompromissloser Vitalität in völlig verschiedenen Richtungen wie freie Improvisationen und klassische Komposition, Punk und vielfältige Folklore, neue Musik oder Minimal Music, Pop und Elektronik." schreibt die Neue Züricher Zeitung über den vielschichtigen wie tiefgründigen Schlagzeuger. In welcher Konstellation auch immer: Schaefer prägt diese Bands mit seiner persönlichen Handschrift, seinen Kompositionen und seinem wandlungsfähigen, extrem farbenreichen und markanteigenwilligen Spiel. Etwa 40 veröffentlichte Tonträger als Bandleader, Komponist und Sideman hat er bereits auf seinem Konto. Gäbe es einen Nobel-Preis für Schlagzeug, wäre Eric Schaefer laut Rolling Stone ein ganz heißer Kandidat dafür.
Veranstalter
Versicherungskammer Kulturstiftung
Ort: Kleine Halle, Versicherungskammer Bayern, Warngauer Str. 30
81539 München
Sie erreichen die kleine Halle mit der U2 / Untersbergstraße.
Parkplätze stehen in der Besuchergarage (Einfahrt über die Unterbergstraße 27) zur Verfügung. Die kleine Halle verfügt über einen rollstuhlgerechten Zugang.
Die Konzertreihe der Versicherungskammer Kulturstiftung in der Kleinen Halle hat sich zum Ziel gemacht, insbesondere Fürsprechern Neuer Musik und Zeitgenössischer Musik eine Plattform zu geben. In drei Veranstaltungsformate schaffen wir Raum für experimentierfreudige Künstler und außergewöhnliche Projekte. Im Forum das des Charakter eines Gesprächskonzerts hat, diskutieren Musiker, Journalisten und Musikwissenschaftler über aktuelle Themen, die Musikvermittlung und das Musikerleben. Ein Tandem-Konzert bringt die Musik zweier Stile auf die Bühne und zeigt, dass Grenzen fließend sein können; eine dritte Veranstaltung bietet Raum für ungekannte und interdisziplinäre Begegnungen z.B. zwischen Neuer Musik, Zeitgenössischer Musik dem künstlerischen Dokumentarfilm.