Deutscher Dokumentarfilmmusikpreis und Kompositionsförderpreis 2016
Deutscher Dokumentarfilmmusikpreis und Kompositionsförderpreis
Preisverleihung im Rahmen des 31. DOK.fest München
Die Versicherungskammer Kulturstiftung fördert im Rahmen ihrer Filmkonzerte die Begegnung zwischen künstlerischem Dokumentarfilm und Neuer Musik. Ergänzend dazu stiftet sie den Deutschen Dokumentarfilmmusikpreis 2016, der im Rahmen des Münchner DOK.fest ausgelobt wurde.
Der Deutsche Dokumentarfilmmusikpreis wurde initiiert, um dem Thema zeitgenössische Musik und Komposition mehr Aufmerksamkeit zu geben. Er versteht sich als Anerkennung für die Arbeit der Komponisten und den Wert der Musik als erzählerische Ebene im Dokumentarfilm.
2016 geht der Deutsche Dokumentarfilmmusikpreis an Siegfried Friedrich. Er erhält die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung für seine Komposition zu DREAMS REWIRED, einem Film von Manu Luksch, Martin Reinhart und Thomas Tode. Der 1971 im schweizerischen Chur geborene Siegfried Friedrich lebt als freischaffender Komponist in Wien und gewann bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Eliette-von-Karajan-Kulturpreis.
„Die Komposition von Siegfried Friedrich verbindet die Stummfilmzeit mit der Moderne und transportiert sie in die Gegenwart. Die Filmmusik beeindruckt durch ihre stilistische Vielfalt, wird treibende Kraft und harmoniert mit der Narration“, schreibt die Jury in ihrer Begründung. Zur Jury gehörten Maike Conway (Regisseurin), John Gürtler (Komponist), Dr. Paul Hertel (Komponist), Anette Josef (Geschäftsführende Intendantin, Münchner Symphoniker), und Prof. Bernd Wefelmeyer (Komponist und Dozent, Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf).
Eine lobende Erwähnung geht beim Dokumentarfilmmusikpreis an den Berliner Komponisten Georg Zeitblom für seine Musik zu Nicolas Humberts WILD PLANTS.
Trailer: https://youtu.be/aYvk6YAE9Ko
Kompositionsförderpreis: Filmemacher und Komponist auf Augenhöhe
Ergänzend zum Dokumentarfilmmusikpreis wurde 2016 erstmals der mit 5.000 Euro dotierte Kompositionsförderpreis ausgeschrieben, für den sich ausschließlich Teams aus Filmemachern und Komponisten gemeinsam mit einem in der Entwicklung befindlichen Projekt bewerben können.
Bisher gibt es nur wenige Förderprojekte, die Filmemacher und Komponisten bei der Entwicklung von Musik für Dokumentarfilme finanziell unterstützen. Um diese Lücke zu schließen, die künstlerische Zusammenarbeit zu stärken und zeitgenössische Komposition zu fördern, vergibt die Kulturstiftung Versicherungskammer in Kooperation mit dem DOK.forum den Kompositionsförderpreis. Ziel ist es, die Ausgestaltung der Komposition und die Einspielung der Musik für ein Dokumentarfilmprojekt zu fördern.
Gewonnen haben die Kompositionsförderung 2016 John Gürtler (Komposition), Elsa Kremser und Levin Peter (Regie) für ihr Projekt STRAY DOGS.
„Die Regisseure Elsa Kremser und Levin Peter und der Komponist John Gürtler vom Komponistenkollektiv Paradox Paradise haben das Konzept ihrer Zusammenarbeit für den Film STRAY DOGS überzeugend dargestellt. In dem Konzept des Films nimmt die musikalische Ebene eine hervorgehobene Rolle ein, da Sprache in der dialogfreien Erzählung fehlt. In dem Film nimmt die Musik eine handlungstreibende Rolle ein. Die enge Verbindung zwischen komponierter Musik und O-Ton, sowie die Erzählperspektive aus Sicht der Hunde versprechen, eine ungewohnte Klangsprache zu entwickeln“, so die Jury.
Zur Jury gehörten Rita Argauer, Musikerin, Autorin Süddeutsche Zeitung, Prof. Gerd Baumann, Hochschule für Musik und Theater München, Ingo Fliess, Geschäftsführer if...productions, München, Florian Ganslmeier, Geschäftsführer Münchener Kammerorchester und Heike Lies, Kulturreferat München.
Vom 5. bis 15. Mai 2016 zeigt das DOK.fest München 151 Filme aus 46 Ländern, darunter viele Weltpremieren und nationale Erstaufführungen.