Mendelssohn, alles was mir heilig ist
Mendelssohns jüdische Eltern ließen ihre Kinder 1816 christlich taufen, bevor sie einige Jahre später selbst zum reformierten Glauben konvertierten. Indem er seine "Reformations-Sinfonie" zum 300. Jahrestag der Augsburger Konfession komponierte, setzte er mit seiner 5. Sinfonie dem Reformator Martin Luther und dem Protestantismus ein musikalisches Denkmal. Dabei ließ er alles einfließen, was ihn in der Zeit um 1830 beschäftigte. Dazu gehörten neben der Musik Johann Sebastian Bachs auch die Lieder Martin Luthers. Und so ist es nicht verwunderlich, dass "Ein feste Burg ist unser Gott", seinen Weg in den vierten Satz gefunden hat.
Mendelssohn selbst tat sich schwer damit, seine "jugendliche Jugendarbeit" zu akzeptieren. Er hätte sie am liebsten, nicht "aus dem Gefängnis" seines Notenschranks "entwischen lassen".
Im Rahmen des Musikfestes Speyer 2021 wird die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz Mendelssohns Sinfonie Nr. 5 „Reformation“ zur Aufführung bringen. Vier Schulklassen aus Speyer sowie die Neue Musik AG des Leininger Gymnasiums Grünstadt besuchen das Konzert und setzen sich mit Mendelssohns Jugendwerk auseinander. Woran lässt sich in der Komposition erkennen, dass für Mendelssohn der Glaube eine wesentliche Rolle gespielt hat? Was für kompositorische Prinzipien kommen deshalb zum Tragen? Weiter befassen sich die Schüler:innen mit der Frage, was ihnen selbst „heilig“ ist und wie sie die bei Mendelssohn beobachteten musikalischen Prinzipien adaptieren und in eigene Kompositionen transferieren können. Hierbei entstehen fünf Kompositionen, welche von Musikern der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz uraufgeführt werden.
Die Versicherungskammer Kulturstiftung unterstützt das Projekt der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz in 2021 zum ersten Mal.