Dokumentarfilmmusikpreis 2017
Dokumentarfilmmusikpreis
Preisverleihung im Rahmen des 32. DOK.fest München
Elias Gottstein erhält den von der Versicherungskammer Kulturstiftung gestifteten Dokumentarfilmmusikpreis für seine Ton-Musik-Collage zu 6 JAHRE, 7 MONATE UND 16 TAGE – DIE MORDE DES NSU. Der Preis würdigt Kompositionen, die sich auf herausragende Art und Weise mit einer dokumentarischen Filmerzählung verbinden.
»Elias Gottstein überzeugt durch eine mutige Komposition zu einem bildlich radikal auf ein Minimum reduzierten Film«, schrieb die Jury in ihrer Begründung. »Ihm gelingt ein modernes, elektronisches Requiem, konsequent, eigenständig, und von berückend-bedrückender Intensität, ein zeitgemäßes Tongeflecht, das sich dem Film nicht vordergründig andient, sondern diesen dramaturgisch zu seiner Entfaltung bringt. Subtil webt der Komponist musikalische Motive, die auf den kulturellen Hintergrund der NSU-Mordopfer verweisen, in die Tonebene ein und erweitert den herausfordernden Film zu einem Raum der Reflexion.«
Zur Jury gehörten der Vorjahres-Preisträger Siegfried Friedrich, die Komponisten Martina Eisenreich und Paul Hertel sowie die Filmemacher und Produzenten Kaspar Kasics und Maria Knilli.
Elias Gottstein ist bekannt als Sänger des Straßenmusik-Duos Guaia Guaia. Der Regisseur des Gewinnerfilms, Sobo Swobodnik, hatte das Duo 2012 mit dem preisgekrönten Film »unplugged:leben Guaia Guaia« bekannt gemacht. Anschließend gestaltete Gottstein die Musik zu Filmen von Swobodnik; zuletzt für 6 JAHRE, 7 MONATE UND 16 TAGE.
Pressestimmen
»6 JAHRE, 7 MONATE UND 16 TAGE hebt sich radikal ab von anderen filmischen Darstellungen des Themas NSU... Der NSU-Komplex ist monströs. Selten hat man das so stark gespürt wie beim Schauen dieses Films.«
KONKRET
»Ein Höhepunkt dürfte zweifellos das allein formal eindrucksvolle Filmessay 6 JAHRE, 7 MONATE UND 16 TAGE des Berliner Sobo Swobodnik sein.«
Münchner Merkur zum DOK.fest München
Vom 3. bis 14. Mai 2017 zeigt das DOK.fest München 154 Filme, darunter viele Weltpremieren und nationale Erstaufführungen.