"Spuren und Zeichen": Sophie Calle, Hamish Fulton...
Die Ausstellung "Spuren und Zeichen" widmet sich einer Kunstrichtung, die in den 1970er Jahren ihren Ausgang nahm. Zwar hat es nie eine Gruppe oder einzelne Künstler gegeben, die sich selbst als "Spurensucher" oder "Spurensicherer" bezeichneten - dennoch hat sich der Begriff für bestimmte, vergleichbare künstlerische Vorgehensweisen seitdem eingebürgert: Er beschreibt Künstler, die Verborgenes, Vergessenes oder Verdrängtes aufspüren. Kulturelle und historische Wurzeln werden dadurch offengelegt. Ziel ist nicht etwa eine Beschwörung der Vergangenheit, sondern eine modellhafte Visualisierung verborgener und vergessener Zusammenhänge.
Künstlerische "Spurensuche" kann nahezu wissenschaftlichen Charakter haben und eine methodische Nähe zur Archäologie, Naturwissenschaft, Geschichte oder kriminalistischer Indiziensicherung aufweisen. Sie kann auch fiktiv sein.
Die Recherche erfolgt demnach im Wechselverhältnis äußerer und innerer Eindrücke des Künstlers. Der Betrachter wird zur Erforschung und Bewusstwerdung von eigenen individuellen Strukturen und Geschichte angeregt.
Gestalterisch spielen skripturale Elemente und Zeichen eine zentrale Rolle wie die Verwendung von (Natur-) Materialien. Die Ausstellung "Spurensuche" des Kunstfoyers bietet Künstlern verschiedener Generationen ein Forum. Sie zeigt, dass zusätzlich neue Medien als Ausdrucksformen hinzugekommen sind. Die Exponate nehmen in unterschiedlichster Weise Bezug auf das aktuelle Thema Gedächtnisarbeit und Informationsspeicherung.
Die Künstler
Sophie Calle, Heribert Sturm, Rose Stach, Thomas Wrede, Davide Cantoni, Hamish Fulton
Kurator
Isabel Siben